Rainer Maria Rilke: Herbsttag  
            aus dem Buch der Bilder 
            Herr: es ist Zeit. Der Sommer war sehr gross.  
            Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren  
            und auf den Fluren lass die Winde los.  
            Befiehl den letzten Früchten voll zu sein;  
            gieb ihnen noch zwei südlichere Tage,  
            dränge sie zur Vollendung hin und jage  
            die letzte Süsse in den schweren Wein.  
            Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr.  
            Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben,  
            wird wachen, lesen, lange Briefe schrieben  
            und wird in den Alleen hin und her  
            unruhig wandern, wenn die Blätter treiben.  
            Autumn Day
            Lord:  it is time.   Summer was so vast. 
              On sundials  now your mighty shadow cast,  
            and over  open fields let winds blow past. 
            Command all  tardy fruit to ripen on the vine; 
              bestow upon  them two more southern days 
              to reach perfection  in the autumn rays 
              and drive that final sweetness in the heavy wine. 
            Whoever has  no house, will build no more,  
              who now lives all alone will so remain, 
              will read,  compose long letters, wake in vain, 
              drift aimlessly along a  lonely lane,  
              as leaves disperse across the cobbled floor.   
            Día de otoño
            Señor:   es hora.   Que largo fue el  verano ! 
              Pon tu sombra  sobre el gran reloj solar 
            y en los prados deja vientos ya soplar. 
            Ordena que tardías  frutas tomen cuerpo, 
              concédeles dos días  más de sol austral, 
              aliéntales hasta la perfección, penetre 
            así en el vino aquel dulzor final. 
            Quien aún no  tenga casa, no construirá, 
              quien solo esté,  tan solo quedará 
              en velas de lectura, de escritura epistolar 
              y luego inquieto por senderos vagará,  
              mientras que las hojas  huyen sin jamás llegar.   
             
            
(c) translation, Alfred de Zayas   |